Schleimbeutelentzündung im Knie


Das Knie ist eines der wichtigsten Gelenke des Bewegungsapparates. Nicht nur Sportler wissen, dass gerade dieses Gelenk mitunter sehr starke Probleme bereiten kann. Es kann zu Schäden an Bändern, am Knorpel und am Meniskus kommen. Bei starker dauerhafter Belastung des Kniegelenks werden auch die Schleimbeutel (Bursa), wichtige Puffer um das Gelenk, beansprucht. Diese können sich dann entzünden. In der Fachsprache wird eine Schleimbeutelentzündung auch Bursitis genannt.

Erfahren Sie hier mehr

  • zu den Schleimbeuteln des Kniegelenks,
  • welche Funktionen sie erfüllen,
  • was bei einer Entzündung passiert und
  • wie man diese behandelt.

Wo und warum gibt es Schleimbeutel im Knie?

Ein Schleimbeutel dient in besonders stark beanspruchten Gelenken als Puffer, der unter anderem Knochen und Muskeln vor Abnutzung schützt. Es gibt konstante Schleimbeutel, die jeder Mensch an den gleichen Stellen des Körpers besitzt. Die Schleimbeutel des Knies gehören dazu. Andere Schleimbeutel sind hingegen reaktiv, das heißt sie entstehen erst aufgrund äußerer Einflüsse.

Das Kniegelenk verfügt über mehrere Schleimbeutel um die Kniescheibe (Patella) herum sowie an der Innen- und Rückseite des Gelenks. Sie sind mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllte Kissen, die den Druck auf das Kniegelenk abfedern. So werden die Knochen, Sehnen und Knorpel des Kniegelenks entlastet. Das Kniegelenk wird bei jeder Bewegung und auch in Ruhepositionen ständig belastet, zum Teil mit dem Sechsfachen des Körpergewichts. Die Schleimbeutel können sich den Bewegungen des Gelenks optimal anpassen und Druck flexibel abfangen.

Was ist eine Schleimbeutelentzündung im Knie?

Werden die Schleimbeutel gereizt oder zu stark belastet, kommt es zu Entzündungen. Während der Schleimbeutel gereizt ist, füllt er sich zunehmend mit Flüssigkeit. Dadurch benötigt er mehr Platz als üblich und drückt auf die umliegenden Gelenkstrukturen.

So wie die Schleimbeutel im Kniegelenk gelagert sind, gibt es auch verschiedene Arten der Bursitis:

  • Es gibt eine Bursitis Präpatellaris, bei der der Schleimbeutel vor der Kniescheibe von einer Entzündung betroffen ist.
  • Die zweite Variante ist die Bursitis Infrapatellaris, die den Schleimbeutel unter der Kniescheibe betreffen kann.
  • Darüber hinaus gibt es auch noch andere Schleimbeutel, etwa in der Kniekehle, die sich entzünden und Probleme verursachen können.

Schleimbeutelentzündung Knie
Eine Schleimbeutelentzündung im Kniegelenk, hier unterhalb der Kniescheibe © Henrie / Fotolia

Ursachen für eine Bursitis im Knie

Mit Druck und Belastung können die Schleimbeutel des Kniegelenks naturgemäß gut umgehen. Dauern die Belastungen allerdings länger an oder sind sehr einseitig, werden die Schleimbeutel gereizt und entzünden sich. Die Bursitis ist also ein Überlastungssymptom des Knies.

Risikofaktoren für eine Schleimbeutelentzündung sind:

  • einige Sportarten, wie zum Beispiel Langstreckenlauf, Surfen oder Tennis;
  • einseitige körperliche Arbeit auf den Knien, wie bei Handwerkern oder Reinigungspersonal;
  • dauerhaftes Sitzen mit ebenfalls großem Druck auf das Kniegelenk und die Schleimbeutel;
  • akute Verletzungen, wie Prellungen;
  • chronische Erkrankungen wie Rheuma;
  • Infektionen oder ein schwaches Immunsystem.

Symptome einer Schleimbeutelentzündung im Knie

Eine Bursitis verläuft langsam und baut sich mit der Zeit auf. Zu Beginn nimmt der Patient eher ein reibendes Geräusch im Knie wahr. Viele Menschen, nicht zuletzt Sportler, unterschätzen die ersten Symptome, so dass die Beschwerden im weiteren Verlauf meist zunehmen.

Folgende Symptome können bei einer Schleimbeutelentzündung im Knie auftreten:

  • Reibegefühl
  • Schwellungen
  • Schmerzen
  • Rötungen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Fieber
  • Schwellung der Lymphknoten
  • allgemeines Unwohlsein

Eine Schleimbeutelentzündung kann also nicht nur das Kniegelenk betreffen, sondern auch ein allgemeines Krankheitsgefühl auslösen. Sprechen Sie rechtzeitig mit einem Arzt, wenn Sie Symptome einer Bursitis bei sich feststellen.

Akute Bursitis, Schleimbeutelentzündung Knie
Eine akute Schleimbeutelentzündung zeigt deutliche Rötungen und Schwellungen um das Kniegelenk herum.

Arztsuche

Diagnose einer Bursitis im Knie

Die Schleimbeutelentzündung im Knie kann vom behandelnden Arzt sehr gut diagnostiziert werden. Dafür wird das betroffene Kniegelenk gesichtet und abgetastet.

Auch eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) kann eine Bursitis darstellen. Auf dem Bild erscheint der entzündete Schleimbeutel als vergrößertes und mit Flüssigkeit gefülltes Kissen. Wenn die Bursitis bereits über einen längeren Zeitraum besteht und zur chronischen Entzündung wird, können an den Rändern auch erste Verdickungen zu erkennen sein. Diese verhärteten Stellen können immer wieder zu Problemen am betroffenen Schleimbeutel führen.

Wichtig: Auch, wenn die Schleimbeutelentzündung an sich leicht zu diagnostizieren ist, muss der Arzt eine umfangreiche Anamnese stellen. In diesem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten möchte der Arzt Hintergrundinformationen zu Ihrem individuellen Krankheitsgeschehen sammeln. Dies dient dem Zweck, andere Grunderkrankungen wie zum Beispiel Arthrose, Autoimmunerkrankungen oder eine Infektion ausschließen zu können.

Behandlung einer Schleimbeutelentzündung am Kniegelenk

Eine akute Schleimbeutelentzündung wird konservativ ohne operativen Eingriff behandelt. Wenn Sie eine akute Bursitis haben, sollten Sie das Kniegelenk schonen und kühlen. Gegen die Schmerzen und das allgemeine Krankheitsgefühl helfen entzündungshemmende Medikamente.

Sollte die Schwellung zu stark und der Druck zu groß sein, kann auch eine Punktion des entzündeten Schleimbeutels in Frage kommen. Dabei wird die angesammelte Flüssigkeit im Schleimbeutel mit einer Spritze abgesaugt. Oft wird anschließend eine Kortisonlösung in den Schleimbeutel gespritzt. Ein Risiko dieser Behandlung ist allerdings die Infektion mit Bakterien im Schleimbeutel oder Kniegelenk. Der Arzt muss daher sehr penibel darauf achten, steril zu arbeiten, damit keine Erreger in den Schleimbeutel gelangen.

Von einer chronischen Schleimbeutelentzündung spricht man, wenn die Symptome mehrere Wochen bestehen oder die Entzündung immer wieder neu ausbricht. In diesem Fall kann die konservative Behandlung allein nicht den gewünschten Erfolg haben. Der betroffene Schleimbeutel kann dann auch operativ entfernt werden. In einigen Fällen ist auch nur eine Teilentfernung nötig. Der Schleimbeutel wächst nicht nach, jedoch werden dessen Aufgaben von nachwachsendem Gewebe übernommen. Nach einer Operation muss das Gelenk ebenfalls gekühlt und geschont werden.

Vorbeugung einer Schleimbeutelentzündung

Wenn Ihre Kniegelenke häufig besonderen Belastungen ausgesetzt sind, steigt auch das Risiko einer Schleimbeutelentzündung. Bei einseitiger und belastender körperlicher Arbeit sind Knieschützer eine sinnvolle Maßnahme. Im Sport können Kniebandagen für den richtigen Schutz sorgen.

Im Alltag helfen Übungen, die das Kniegelenk mobilisieren und durch abwechslungsreiche Bewegungen pflegen. Eine kräftige und regelmäßig gedehnte Muskulatur der Beine bedeutet auch einen Schutz für die Gelenke. So können Schleimbeutelentzündungen effektiv vorgebeugt werden.