Meniskus-Operation


Was ist eine Meniskus-Operation?

Wenn der Meniskus durch einen Unfall oder Verschleiß gerissen ist, stellt eine Operation in der Regel die einzige Behandlungsmöglichkeit dar. Ziel der Meniskus-OP ist es, nach einem Meniskusriss wieder stabile Verhältnisse im Kniegelenk herzustellen, um so Folgeschäden wie eine Kniearthrose zu verhindern. Ohne den Meniskus als wichtigen Stoßdämpfer im Kniegelenk reiben die Knochen schmerzhaft aufeinander.

Der Zustand der Menisken hat also langfristig gesehen einen wichtigen Einfluss auf das Arthroserisiko. Deshalb kommt es bei einer Meniskusoperation vor allem darauf an, so gewebeschonend wie möglich vorzugehen.

Kniegelenk mit Aussenmeniskus, Innenmeniskus und Bändern
Die Menisken bilden zwei Kissen auf der unteren Kniegelenkfläche (vordere und seitliche Ansicht) © toricheks / Fotolia

Eine Meniskus-OP wird in der Regel minimal-invasiv mithilfe einer Arthroskopie des Kniegelenks (Kniegelenksspiegelung) durchgeführt. Dabei führt der Arzt über zwei kleine Hautschnitte am Knie eine Sonde mit Mikrokamera und Operationsinstrumenten in das Kniegelenk ein. So erhält er ein genaues Bild der geschädigten Menisken und kann diese anschließend gezielt reparieren. Eine offene Meniskus-Operation wird nur notwendig, wenn zusätzlich zum Meniskusriss auch die Bänder und Knochen des Kniegelenks verletzt sind.

Die arthroskopische Meniskus-Operation ist ein relativ kurzer Eingriff von 30 bis 60 Minuten, der entweder unter Teil- oder Vollnarkose erfolgen kann und meist ambulant durchgeführt wird. In einigen Fällen kann nach einer Meniskus-OP auch ein stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig sein, der aber selten länger als eine Woche dauert.

Arztsuche

Methoden der Meniskus-OP

Ob eine Meniskusoperation tatsächlich notwendig ist und welche OP-Methode dabei eingesetzt wird, hängt davon ab, wie genau der Meniskus geschädigt ist. Relevante Faktoren hierfür sind:

  • die Form und Größe des Risses,
  • die Lokalisation, also welcher Meniskusabschnitt betroffen ist, und
  • die Frische der zu behandelnden Meniskusverletzung.

Darüber hinaus spielen auch individuelle Begebenheiten des jeweiligen Patienten, wie das Alter, die sportliche Aktivität und das Ausmaß der Schmerzen, eine entscheidende Rolle bei der Wahl der OP-Methode.

Wenn eine konservative, medikamentöse oder physiotherapeutische Behandlung der Meniskusverletzung keine Besserung der Knieschmerzen bringt, stehen verschiedene Operationsmethoden zur Auswahl:

  • Die Meniskusnaht oder Meniskusrefixation, bei der der Riss genäht wird.
  • Die Meniskusteilresektion, bei der das geschädigte Meniskusgewebe schonend entfernt wird.
  • Die Meniskektomie – die vollständige Entfernung des Meniskus.
  • Ein Meniskusimplantat ersetzt einen Teil oder den ganzen Meniskus.

Bandapparat des Kniegelenks mit Menisken
Außen- und Innenmeniskus mit Bändern © bilderzwerg / Fotolia

Meniskusnaht

Ist der Meniskus lediglich gerissen und nur wenig abgenutzt, kann eine Meniskusnaht zum Einsatz kommen. Dabei wird der gerissene Meniskus genäht und so wiederhergestellt. Die Meniskusnaht ist ein gewebeschonendes Verfahren, denn dabei bleibt das Knorpelgewebe möglichst vollständig erhalten. Es gibt zwei Varianten dieses Eingriffs:

  • Die indirekte Naht, bei der die Rissenden mit mikrochirurgischen Instrumenten behandelt werden. Das Meniskusgewebe wird dabei eingestochen oder angeritzt, um eine Blutung und anschließende körpereigene Wundheilung der Verletzung anzuregen. Diese Methode wird auch Auffrischung oder Needling genannt und ist nur im durchbluteten äußeren Meniskusrand (rote Zone) sinnvoll.
  • Die direkte Naht, bei der die Rissendenen aneinandergenäht werden. Hierfür gibt es unterschiedliche, mikrochirurgische Nahttechniken sowie der Einsatz von speziellen Refixationsimplantaten, die sich nach einigen Wochen bis Monaten vollständig auflösen.

Durch diese Eingriffe sollen die gerissenen Meniskusteile anschließend wieder zusammenwachsen können.

Meniskusteilresektion

In den meisten Fällen ist die Reparatur eines Meniskusrisses mit einer Meniskusnaht nicht mehr möglich. Bei der Meniskusteilresektion entfernt der Chirurg alle zerstörten, abgestorbenen oder eingerissenen Meniskusanteile, die die Gelenkfunktion des Knies beeinträchtigen. Ziel einer solchen Meniskus-Operation ist es, so viel wie nötig, aber auch so wenig wie möglich Meniskusgewebe zu entfernen, um einen funktionsfähigen Meniskusrest zu erhalten. So sollen Schmerzen vermindert und das Arthroserisiko gesenkt werden.

Arztsuche

Meniskusersatz

Das Risiko, an einer frühzeitigen Arthrose im Knie zu erkranken, ist nach einer teilweisen oder fast vollständigen Entfernung des Meniskus sehr groß. Daher kann nach einer Meniskusteilresektion ein sogenannter Meniskusersatz in Erwägung gezogen werden. Bei dieser Form der Meniskus-Operation wird dem Patienten entweder ein Spendermeniskus transplantiert oder ein künstlich hergestelltes Meniskusersatzgewebe aus Kollagen implantiert.

Ziel dieser Meniskus-OP ist es, die Meniskusfunktion wiederherzustellen und die Entstehung einer Kniearthrose zu verhindern bzw. hinauszuzögern. Der Meniskusersatz kommt insgesamt eher selten zum Einsatz und wird meist bei sehr jungen Patienten durchgeführt.

Meniskusimplantat fixiert
Eingesetztes Meniskusimplantat

Nach der Meniskusoperation

In der Regel kann der Patient die Klinik schon am Tag der Meniskus-Operation wieder verlassen. Je nachdem, welche Form der Meniskus-Operation durchgeführt wurde, kann das Knie entweder wenige Tage später schon wieder vorsichtig belastet werden oder muss noch einige Wochen geschont werden. Zur Schonung empfehlen sich die Verwendung von Unterarmgehstützen und das Tragen einer Schiene. Diese Orthesen sollen den operierten Meniskus schonen, solange er verheilt. Stärkere Belastungen und Sport sind nach Rücksprache mit dem Arzt erst nach etwa 2 bis 3 Monaten nach der jeweiligen Operation wieder erlaubt.

Die Rehabilitation nach einer Meniskus-OP erfolgt in den meisten Fällen durch eine ambulante Physiotherapie in Kombination mit Lymphdrainagebehandlungen. Weitere Termine zum Entfernen der Fäden sowie zur Kontrolluntersuchung werden mit dem behandelnden Arzt abgestimmt.