Lage und Funktion der Schleimbeutel im Hüftgelenk
Eine Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk verursacht Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit ein. Was genau eine Schleimbeutelentzündung ist und wie diese behandelt wird, erfahren Sie hier.
Schleimbeutel sind Gewebesäckchen, die mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllt sind. Sie federn Druck und Belastungen in Gelenken ab. Durch den Schleimbeutel wird außerdem das Aufeinandergleiten von Knorpel und Knochen erleichtert. Auch in der Hüfte liegen mehrere Schleimbeutel als Stoßdämpfer am Oberschenkelknochen:
Schleimbeutel im Hüftgelenk © bilderzwerg / Fotolia
Entstehung einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
Schleimbeutel können naturgemäß Belastungen und Druck gut kompensieren. Wird die Beanspruchung allerdings zu groß, können sie sich entzünden. Bei dieser Art der Bursitis sammelt sich mehr Gelenkflüssigkeit im Schleimbeutel, als es normalerweise der Fall ist. Diese Vergrößerung drückt auf das umliegende Gewebe und verursacht Schmerzen.
Wenn eine bakterielle oder virale Infektion der Grund für eine Schleimhautentzündung ist, nennt man diese auch septische Bursitis. Der Schleimbeutel ist mit einer Membran ausgekleidet und durch eine Kapsel umgeben. Diese ist teilweise durchlässig. So können beispielsweise Nährstoffe aus dem Blutkreislauf durch die Hülle in den Schleimbeutel gelangen. Auf diesem Weg wird der Schleimbeutel versorgt. Doch auch Krankheitserreger können so in den Schleimbeutel im Hüftgelenk eindringen und es entsteht eine Entzündung der Hüfte.
Die Erreger stammen von einem Infektionsherd, der an anderer Stelle im Körper sitzt. Wird dieser nicht unmittelbar behandelt, breitet er sich aus und die Bakterien oder Viren gelangen ins Blut. Da dieses den Körper vollständig versorgt, gelangt der jeweilige Erreger schnell und einfach an einen anderen, neuen Ort, an dem er sich einnisten kann. Durchdringt der Erreger beispielsweise die Gelenkkapsel des Hüftgelenks, siedelt er sich dort an und es kommt zu einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis).
Symptome von Schleimbeutelentzündungen im Hüftgelenk
Im Allgemeinen zeichnet sich jede Entzündung durch die gleichen Anzeichen aus: Rötung, Schwellung und Erwärmung des betroffenen Gebietes. Der Entzündungsherd im Schleimbeutel des Hüftgelenks liegt allerdings tief im Körper unter der Muskulatur, dem Gewebe und der Haut. Die Schleimbeutelentzündung ist deshalb von außen nicht durch die typischen Anzeichen als Entzündung erkennbar. Aus diesem Grund wird die Schleimbeutelentzündung der Hüfte oft erst bemerkt, wenn sie schmerzt und schon entsprechend fortgeschritten ist. Ist der Schleimbeutel des Hüftgelenks entzündet, äußert sich das, ähnlich anderen Hüfterkrankungen, in Schmerzen – oft brennend und stechend. Bei beginnenden Schmerzen in der Hüfte ist eine zügige Diagnose eines Arztes ausschlaggebend, damit die Bursitis behandelt werden kann und nicht chronisch verläuft.
Diagnose einer Schleimbeutelentzündung
Bei Hüftschmerzen ist eine umfangreiche Anamnese des Patienten der erste Schritt der Diagnosestellung. Zusätzlich untersucht der Arzt den Patienten gründlich. Bei einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte kommt es beim Abtasten zu einem Druckschmerz und der Arzt kann möglicherweise eine Überwärmung und Schwellung fühlen.
Nach einer Blutentnahme und der Untersuchung des Blutes im Labor zeigt sich an bestimmten Parametern, ob eine Entzündung stattfindet. Egal wo im Körper eine Infektion sitzt, ändern sich bestimmte Blutwerte. Sind diese Faktoren erhöht, liegt eine Entzündung vor und die Schleimbeutelentzündung ist durch einen Infekt verursacht. Bei Entzündungswerten im Normbereich liegt die Schleimbeutelentzündung der Hüfte an einer ständigen Überbelastung des Hüftgelenks.
Eine Blutuntersuchung zeigt Entzündungswerte im Blut. © Alexander Raths / Fotolia
Anschließend wird zusätzlich ein Ultraschall gemacht. In diesem bildgebenden Verfahren wird der Schleimbeutel in der Hüfte sichtbar gemacht und eine Entzündung und deren Ursache erkannt.
Behandlung einer Schleimbeutelentzündung
Je nach der Ursache, die für die Entzündung des Schleimbeutels in der Hüfte verantwortlich ist, wird eine entsprechende Therapie ausgewählt. In den meisten Fällen kann die Schleimbeutelentzündung in der Hüfte erfolgreich behandelt werden.
Bei einer zugrundeliegenden Bakterieninfektion kann, nach der Bestimmung des verantwortlichen Erregers, die Schleimbeutelentzündung gezielt mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Wenn der Schleimbeutel aber entzündet ist, weil er einer andauernden Überbelastung ausgesetzt ist, muss die Hüfte zunächst ruhiggestellt werden. Das Gelenk wird nicht beansprucht und der Schleimbeutel in der Gelenkkapsel geschont, da er keine Reibung abfangen muss. Gegen den Schmerz helfen entzündungshemmende Medikamente. Besprechen Sie sich dafür mit Ihrem Arzt.
Auf lange Sicht ist es empfehlenswert, die Ursachen der Überbelastung auszuschalten – durch ein Körpergewicht im Normalbereich und eine gesunde Balance aus Ruhe und Bewegung. Eine gekräftigte und regelmäßig gedehnte Muskulatur der Beine wirkt zudem als Gelenkschutz.
Bleiben konservativen Therapieansätze erfolglos und die Schleimbeutelentzündung in der Hüfte mit ständigen Beschwerden erhalten, muss der Schleimbeutel in einem operativen Eingriff entfernt werden.