Eine Hüftkopffraktur bezeichnet einen Knochenbruch des Kopfes des Oberschenkelknochens. Sie tritt äußerst selten auf, da eine erhebliche Krafteinwirkung erforderlich ist. Typische Begleiterscheinungen sind die Hüftgelenksluxation und der Hüftpfannenbruch.
Als Hüftkopf wird das obere Ende des Oberschenkels, welches von der Hüftpanne umschlossen ist, bezeichnet. Die Hüftpfanne und der Hüftkopf bilden zusammen das Kugelgelenk der Hüfte. In Form eines Kugelgelenks garantiert das Hüftgelenk eine große Bewegungsfreiheit. Der Oberschenkel kann in alle Richtungen bewegt werden. Für eine optimale Funktion sind Hüftpfanne und Hüftkopf mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen, die wie ein Stoßdämpfer wirkt. Die Gelenkkapsel dichtet die Verbindung ab und produziert zusätzlich Flüssigkeit, die den Knorpel nährt und für eine reibungslose Bewegung sorgt.
Einteilung der Hüftkopffraktur nach Pipkin
Pipkin klassifiziert Hüftkopfbrüche nach Lokation und Begleiterscheinungen.
- Typ I: Kalottenfraktur unterhalb der Fovea capitis femoris (Bruch des Hüftkopfes unterhalb der Belastungszone)
- Typ II: Kalottenfraktur mit Beteiligung der Fovea capitis (Bruch des Hüftkopfes oberhalb der Belastungszone)
- Typ III: Typ I oder Typ II mit medialer Schenkelhalsfraktur
- Typ IV: Typ I oder Typ II mit Hüftpfannenbruch
Symptome einer Hüftkopffraktur
Bei einer Hüftkopffraktur beschreiben Patienten starke lokale Schmerzen mit Bewegungseinschränkungen der betroffenen Hüftseite. Bei Typ III und Typ IV treten zusätzlich Verkürzung und Außenrotation des Beines auf.
Diagnose einer Hüftkopffraktur
Bei einer körperlichen Untersuchung wird der Patient zunächst auf Beweglichkeit und Schmerzort untersucht. In einem nächsten Schritt werden Röntgenaufnahmen und/oder Computertomographie hinzugezogen, die eine bestehenden Knochenbruch bestätigen.
Behandlung einer Hüftkopffraktur
Die therapeutischen Maßnahmen sind von der Lokation des Bruches, Begleiterscheinung und Alter des Patienten abhängig. Bei einer Hüftkopffraktur des Typs I erfolgt nach einer Reposition des Hüftkopfes bei exakter Fragmentadaption eine konservative Therapie. Gegebenenfalls wird der Hüftkopf mittels Zugschraube fixiert.
Bei einer Hüftkopffraktur des Typs II wird der Hüftkopf schraubenosteosynthetisch versorgt. Bei einer Fraktur des Typs III und IV spielt das Alter des Patienten eine wesentliche Rolle. Bei jüngeren Patienten erfolgt, wenn möglich, eine osteosynthetische Versorgung. Bei älteren Menschen in der Regel der Einsatz einer Hüftgelenk-Endoprothese.