Hüft-TEP (Totalendoprothese der Hüfte)


Die Hüft-TEP ist die totale Endoprothese eines Hüftgelenkes. Bestandteile wie Gelenkkopf und -pfanne werden dabei durch künstliche Materialien ersetzt. Möglich ist der Teil- oder Totalersatz bei vielen Gelenken, wie etwa dem Knie- oder Schultergelenk. Am häufigsten und bekanntesten, ist jedoch die totale Endoprothese des Hüftgelenks. ln Deutschland werden jährlich ungefähr 200.000 Hüftendoprothesen eingesetzt.

Was ist eine Hüft-TEP genau?

Unter der Hüft-TEP versteht man die totale Endoprothese des Hüftgelenks. Dabei werden die Bestandteile des natürlichen Hüftgelenks durch künstliche Materialien ersetzt. Endoprothesen können auch als Teilersatz und in verschiedene Gelenke eingesetzt werden. Doch die Hüft-TEP ist ein vollständiger Ersatz des Gelenkkopfs der Hüfte durch ein künstliches Implantat.

 

Künstliches Hüftgelenk (TEP)

 

Es besteht in den meisten Fällen aus einer Titanlegierung und die Gelenkpfanne im Hüftknochen ist mit dem Kunststoff Polyethylen oder Keramik ausgekleidet. Dafür wird der natürliche Knorpel entfernt und durch ein künstliches Kugelgelenk ersetzt. Im Fall der Hüft-TEP wird zusätzlich der obere Teil des Oberschenkelknochens entkernt, um das Implantat sicher und wirksam zu befestigen.

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Aus welchen Teilen besteht eine Hüft-TEP?

Die Hüft-TEP selbst besteht aus zwei Teilen. Der kugelige Hüftkopf sitzt auf einem Stiel, der im Oberschenkelhalsknochen befestigt ist. Eine Art Schale bildet das Gegenstück, die Gelenkpfanne und die Wirkung des Kugelgelenks als solches bleibt erhalten.

Beide Teile können mit oder ohne Zement sicher befestigt werden. Unzementiert wird die Hüft-TEP vorrangig bei Patienten unter sechzig Jahren eingesetzt. Im Falle einer nötigen Erneuerung der Prothese kann sie unzementiert leichter ausgetauscht werden. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Hüftendoprothese liegt zwischen zehn bis fünfzehn Jahren.

Wann wird die totale Endoprothese des Hüftgelenks angewendet?

Die Hüft-TEP wird verwendet, wenn der Knorpel sich abgenutzt hat und kaum bis keine Gelenkflüssigkeit mehr in der Kapsel vorhanden ist. Der Gelenkkopf reibt in der Gelenkpfanne. Die Hüfte schmerzt und das Gelenk verschleißt immer weiter. Arthrose ist die Folge und eine künstliche Hüfte ist die einzige Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern. Auch Schenkelhalsfrakturen machen eine Hüftendoprothese notwendig.

Eine Hüft-TEP bietet außerdem die Möglichkeit, ein Bein vor einer Amputation zu retten, wenn der Oberschenkelhalsknochen von einer Nekrose befallen ist. Das umliegende Gewebe und der nachfolgende Knochen würden Absterben. Durch den Ersatz des Knochens durch eine Hüft-TEP kann dies verhindert und das Bein gerettet werden.

Wie funktioniert die Hüft-TEP?

Die totale Endoprothese des Hüftgelenks ist ein gravierender Eingriff. Nur bei ausreichender Veranlassung wird der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks durchgeführt. Die Probleme, die der Patient hat, sind so schwerwiegend, dass sie durch Medikamente oder Physiotherapie nicht mehr gelindert werden können.

Lange Zeit galt die Hüft-TEP als Eingriff, der überwiegend bei Menschen im hohen Alter durchgeführt wird. Mittlerweile sinkt auch hier das Alter der Patienten. Verantwortlich dafür ist der Bewegungsmangel, dem immer mehr Menschen ausgesetzt sind. Die Muskulatur ist geschwächt und das große Gewicht, das auf den Hüften lastet, kann nicht durch die Muskeln abgefangen werden. Zusätzlich verringert es den Abstand zwischen Gelenkpfanne und -kopf. Die Reibungsfläche wächst und mit ihr die Beanspruchung des Knorpels.

Dazu kommt, dass der menschliche Körper im Laufe der Zeit Wasser verliert und Flüssigkeit in der Gelenkkapsel nicht mehr so schmierfähig ist. Es kommt zu Rissen und Splitterungen des Knorpels. Reiben jetzt Gelenkkopf und -pfanne aneinander, führt dies zu Schmerzen und es entsteht eine Arthrose. Fehlstellungen des Gelenks, Knochenbrüche oder Deformierung fördern dieses Krankheitsbild, bei dem oft nur eine Hüft-TEP Linderung verschafft.

Der Eingriff, das operative Auswechseln des Gelenks gegen ein künstliches, geschieht unter Vollnarkose. Mittlerweile sind auch hier verschiedene minimal-invasive Verfahren anwendbar. Dabei wird so wenig Weichteilgewebe wie möglich beansprucht und verletzt.

Hüft-TEP Operation

Wie sieht die Nachsorge nach der Hüft-TEP aus?

Trotzdem ist nach der Operation eine aufwendige und zeitintensive Nachsorge notwendig, bis sich das neue Gelenk im Knochen gefestigt hat und statische und mechanische Belastungen aushalten kann. Es ist notwendig nach der OP an Krücken zu gehen, um die Muskulatur nicht voll zu belasten und das Gelenk in seiner neuen Funktion noch zu schonen.

Außerdem ist es wichtig, nach der Hüft-TEP zügig in die Krankengymnastik einzusteigen. Sie kräftigt die Hüftmuskulatur und hält sie funktionsfähig. Gleichzeitig wird das künstliche Gelenk an seine alltäglichen Bewegungen gewöhnt und auch der Körper akzeptiert den eigentlichen Fremdkörper als neuen Bestandteil.

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