Zur Verbesserung der Kraft, Flexibilität und Belastbarkeit der Schulter sollte die Muskulatur durch gezielte Schulterübungen gestärkt werden. Die Schulter wird als ein Körperteil wahrgenommen – als eine Einheit, die auch als solche funktioniert. Doch sie baut sich aus verschiedenen Strukturen auf: Knochen, Sehnen und Muskeln. Das Zusammenwirken dieser Funktionseinheiten ermöglicht die komplexen Bewegungsabläufe der Schulter. Zusätzlich hält die Muskulatur den Gelenkkopf in der Pfanne und schützt vor Verletzungen. Zwanzig Muskeln im menschlichen Oberkörper ermöglichen die Funktionen der Schulter.
Schulterübungen sind sinnvoll
Die Schulter erscheint zwar als eine Einheit, setzt sich aber aus mehreren Teilen zusammen. Der Oberarmknochen stellt mit seinem oberen Anteil den Gelenkkopf. Das Schulterblatt und das äußere Stück des Schlüsselbeins zählen außerdem zum knöchernen Schultergürtel. Zwei Gelenke des Schlüsselbeins gehören funktionell ebenfalls zur Schulter. Das innenliegende verbindet Brustbein mit Schlüsselbein. Das außenliegende Schultereckgelenk koppelt den oberen Teil des Schulterblatts mit dem Schlüsselbein. Diese knöchernen Strukturen werden durch filigrane Bänder gehalten, besitzen aber keine nennenswerten Freiheitsgrade.
Ganz im Gegenteil dazu das Schultergelenk: Es ist neben dem Hüftgelenk das zweite echte Kugelgelenk im menschlichen Körper und kann sich deswegen flexibel bewegen. Ermöglicht werden diese vielfältigen Bewegungen durch zwanzig Muskeln, die um die und an der Schulter sitzen. Sie schützen die filigrane Konstruktion aus Schulterblatt und Schlüsselbein. Zusätzlich schützen sie das Schultergelenk vor dem Auskugeln. Es besitzt keinen Sehnenapparat, der es sichert und festigt. Diese Aufgabe übernimmt die Schultermuskulatur.
Schulter-Übungen kräftigen gezielt die Muskeln und halten sie flexibel. Spezielle Übungen für die Schulter schützen alle beteiligten Strukturen. Sie schützen gleichzeitig also auch das Gelenk vor dem Auskugeln.
Die richtigen Übungen für die Schulter
Welche Muskeln schützen das Schultergelenk und ermöglichen die flüssigen Bewegungen des Arms? Welche Schulterübungen können dabei helfen?
Es ist nicht nur die Muskulatur, die offensichtlich auf und an den Schultern sitzt, die durch gezielte Schulterübungen trainiert wird, sondern auch die Arm-, Brust- und Rückenmuskeln. Zwanzig verschiedene Muskeln ermöglichen durch ihr komplexes Zusammenspiel und ihre unterschiedlichen Funktionsweisen die Bewegungen im Schultergelenk. Sie können mit gezielten Schulter-Übungen trainiert werden.
Die direkt an der Schulter gelegenen Muskeln sind die sogenannte Rotatorenmanschette. Sie beinhaltet vier Muskeln:
- subclavius
- supraspinatus
- infraspinatus
- teres minor
Sie ermöglichen die Stabilisierung und eine Abduktion und leichte Außenrotation im Schultergelenk. Da es schwierig ist, diese vier Muskeln einzeln gezielt zu trainieren, sind Schulterübungen der großen Muskelgruppen an Brust und Rücken noch wichtiger. Diese Trainingsschritte sind bekannter. So kann diese Muskulatur durch gezielte Schulterübungen sinnvoll und wirkungsvoll trainiert werden. Sie erhält den Bewegungsfreiraum und schützt das Schultergelenk.
Hier finden Sie eine große Übersicht an Schulterübungen. für die meisten Übungen werden Hanteln oder andere Geräte benötigt.
Fünf Übungen zum nachmachen
Prof. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln empfiehlt fünf Übungen, die die Schulter stabilisieren und kräftiger machen. Diese können ohne Geräte von zuhause aus nachgemacht werden.
- Schmetterling
- Schulterformer
- Wasserflaschenlift
- Rutschhalte
- Händefalten hinter dem Rücken
Schulter-Übungen für die Brust- und Rückenmuskulatur
Die großen Muskeln, die die Schulter bewegen und gut durch Schulter-Übungen trainiert werden können, werden in Brust- und Rückenmuskulatur unterteilt. Es ist wichtig, diese sogenannten Gegenspieler gleichermaßen zu kräftigen, damit durch die Schulterübungen kein Ungleichgewicht entsteht.
Zur Brustmuskulatur, die große Kräfte entwickeln kann, zählen der Musculus pectoralis minor und pectoralis major und außerdem der selten sichtbare serratus anterior. Die beiden großen Muskeln können durch Schulterübungen gekräftigt werden. Das klassische Beispiel hierfür sind Liegestütze jeglicher Art. Im Fitnessstudio oder bei der Physiotherapie dient hierfür das Trainingsgerät „Butterfly“.
Als Gegenspieler hierzu wirken die oberen Anteile der Rückenmuskulatur:
- Musculus trapezius
- Musculus levator scapulae
- Musculus rhomboideus minor und major
- Musculus latissimus dorsi
Der Trapezius setzt sich aus drei Anteilen zusammen, die alle unterschiedliche Funktionen erfüllen. Eine sichere und stabile Haltung wird durch gezielte Schulterübungen der rückwärtigen Muskulatur verbessert. Klassisches Ballett verbindet Bewegungen, die diese Muskulatur stärkt, ebenso wie Rudern. Vielfältige Geräte im Fitnessstudio oder gezielte Übungen für die Schulter beim Physiotherapeuten stärken die Schultermuskulatur ebenfalls.
Der Muskel, der deutlich für jeden sichtbar der Schulter angehört, ist der Musculus deltoideus. Auch er setzt sich aus drei Teilen zusammen. Jeder dieser beweget den Arm im Schultergelenk. Nach vorne, zur Seite oder nach hinten. In jede Richtung wirkt der deltoideus aber nur bis zur Waagerechten – ab dann wirken andere Schultermuskeln.
Um dieses komplexe Zusammenspiel der zwanzig Muskeln zu erhalten, sind gezielte Schulterübungen ein sehr gutes Mittel. Gleichzeitig wird das Schultergelenk gesichert.