Der stationäre Krankenhausaufenthalt nach der Operation zur Implantation einer Schulterprothese dauert in der Regel 10 bis 12 Tage. Mit der physiotherapeutischen Nachbehandlung und Mobilisation des Schultergelenks wird bereits am ersten Tag nach der Operation begonnen, um den Muskelaufbau, die Koordination und die Beweglichkeit im Schultergelenk frühzeitig zu fördern. Sie besteht aus passiver Krankengymnastik, bei der der Physiotherapeut den Arm des Patienten in die Hand nimmt und nach festgelegten Bewegungsausmaßen bewegt, sowie krankengymnastischen Übungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten. Auch eine sogenannte Schulter-Motorschiene, auf der das operierte Schultergelenk nach einem eingestellten Ausmaß bewegt wird, kann zum Einsatz kommen.
Einschränkungen nach der Operation
In den ersten 6 Wochen nach der Operation, dürfen die Schulter und der Arm nur eingeschränkt bewegt und nicht belastet werden. Nur so kann eine optimale Heilung der bei der Operation durchtrennten Muskeln und Sehnen und eine stabile Verbindung der zementiert oder zementfrei verankerten Prothesenteile mit dem Knochen gewährleistet werden. Um die Schulter vor unkontrollierten Bewegungen zu schützen, wird der betroffene Arm deshalb außerhalb der krankengymnastischen Therapiesitzungen in den ersten Wochen nach der Operation in einer speziellen ruhigstellenden Schiene oder Schlinge getragen.
Rehamaßnahmen nach dem Krankenhausaufenthalt
An den stationären Krankenhausaufenthalt schließt sich in der Regel eine 3- bis 4-wöchige Rehabilitationsmaßnahme – auch Anschlussheilbehandlung genannt – an. Diese kann entweder ambulant von zu Hause aus oder stationär in einer Reha-Klinik, beispielsweise einem Schulterkompetenzzentrum, durchgeführt werden. Nach Abschluss dieser Anschlussheilbehandlung sollte die begonnene physiotherapeutische Behandlung in Form von regelmäßiger Krankengymnastik mehrere Monate lang fortgeführt werden. Darüber hinaus sollte der Patient die erlernten krankengymnastischen Bewegungs- und Kräftigungsübungen auch zu Hause konsequent weiter trainieren.
Erste Bewegungen und Belastungen
Etwa 6 Wochen nach der Operation kann mit Bewegungen und Belastungen des künstlichen Schultergelenks in allen Ebenen begonnen werden. Das Tragen einer Schlinge oder Schiene ist dann nicht mehr notwendig. Etwa 3 Monate nach der Operation ist das Schultergelenk wieder soweit beweglich, dass Überkopfarbeiten, alltägliche Bewegungen wie Zähneputzen, Kämmen, An- und Ausziehen sowie das Tragen und Heben von Lasten bis zu 5 Kilogramm wieder schmerzfrei möglich sind. Auch mit sportlichen Aktivitäten kann dann wieder begonnen werden, wobei allerdings Überkopfsportarten wie Squash, Tennis, Volleyball oder Handball sowie Sportarten mit Sturzgefahr oder ruckartigen Bewegungsabläufen vermieden werden sollten. Empfehlenswert sind Sportarten wie Joggen oder Radfahren.