Bei einer Ellenbogenluxation handelt es sich um eine vollständige Auskugelung oder Verrenkung des Ellenbogengelenks. Die Gelenkflächen, also Gelenkkopf und Gelenkpfanne, sind dabei so stark verschoben und bleiben in dieser abnormen Haltung stehen, dass sie sich nicht mehr gegeneinander bewegen können. Die Ellenbogenluxation kommt am häufigsten bei Kindern nach dem 10. Lebensjahr vor und stellt bei ihnen auch die häufigste Gelenkverrenkung dar. Bei Erwachsenen ist ein ausgekugelter Ellenbogen nach der Schultergelenkluxation die zweithäufigste Gelenkverrenkung.
Ursachen einer Ellenbogenverrenkung
Die häufigsten Ursachen für einen verrenkten bzw. ausgekugelten Ellenbogen sind Stürze oder Gewalteinwirkungen auf den gestreckten oder nach hinten überstreckten Ellenbogen, bei denen die Gelenkflächen der Unterarmknochen und des Oberarmknochens voneinander getrennt und gegeneinander verschoben werden. Häufig geschieht dies bei Sportunfällen, beispielsweise beim Handball oder beim Ringen. In seltenen Fällen ist eine Ellenbogenluxation auch angeboren und besteht von Geburt an. Eine unvollständige Ausbildung des Oberarm- oder Ellenknochens ist hierbei für eine Instabilität des Ellenbogengelenks verantwortlich.
Symptome, wenn der Ellenbogen ausgekugelt ist
Eine angeborene Ellenbogenluxation verursacht normalerweise keine Schmerzen. Eine unfallbedingte Ellenbogenluxation geht dagegen mit starken Schmerzen und Schwellungen, einer Fehlstellung des Ellenbogengelenks und erheblichen Bewegungseinschränkungen des Ellenbogens einher. Liegen zusätzlich begleitende Verletzungen vor, können auch Gefühlsbeeinträchtigungen in der Hand, motorische Störungen und Durchblutungsstörungen auftreten. Weitere Informationen hierzu finden Sie bei Wikipedia.
Behandlung eines ausgekugelten Ellenbogengelenks
Bei einer angeborenen Ellenbogenluxation ist in der Regel eine Gipsbehandlung, bei der die Knochen des Ellenbogengelenks nach und nach in ihre normale Position geführt und durch einen Gipsverband fixiert werden, ausreichend. Eine unfallbedingte Ellenbogenluxation muss, sofern keine Begleitverletzungen der Seitenbänder, Nerven und Knochen vorliegen, schnellstmöglich wieder eingerenkt werden. Da dies sehr schmerzhaft ist, erfolgt die Wiedereinrenkung des Ellenbogengelenks oft unter Narkose. Anschließend wird das Ellenbogengelenk für 8 bis 10 Tage mit Bandagen, Schienen oder Gipsverband ruhiggestellt.
Liegen Begleitverletzungen oder eine offene Verrenkung vor, ist eine Operation notwendig, bei der die verletzten Weichteilstrukturen vernäht und die Knochenverletzungen mit Drähten und Schrauben stabilisiert werden. Zur Wiederherstellung der vollständigen Beweglichkeit des Ellenbogengelenks und zur Kräftigung der Muskulatur, erfolgt sowohl nach einer nicht-operativen Einrenkung als auch nach einer Operation eine etwa sechswöchige Physiotherapie.
Kommt es nach einer Ellenbogenluxation trotz Behandlung zu einer dauerhaften Gelenkinstabilität oder Funktionsbeeinträchtigung des Ellenbogengelenks und damit zu langfristigen Gelenkveränderungen durch eine Arthrose, kann unter Umständen der Einsatz einer Ellenbogenprothese indiziert sein.